BIO heißt Leben, und das verträgt sich schlecht mit dem Zwang „wachsen oder weichen“ zu müssen, der von der marktwirtschaftlichen Ordnung ausgeht. Die Landwirt*innen werden von der Agrarindustrie und von den BIO-Marken der Supermarktketten, deren Wohl und Wehe am Maximalprofit hängt, in die Mangel genommen, BIO wird zurechtdefiniert, für Schleichwege ist Profit ein starkes Motiv.

Solidarische Landwirtschaft (Solawi) funktioniert anders: Sie bedeutet Zusammenarbeit, Kooperation zwischen Landwirt*innen und Menschen, die von ihnen mit gutem und gesundem Essen versorgt werden
und die ihrerseits jenen einen guten Lebensunterhalt ermöglichen.
Wir unterstützen einander nach unseren Möglichkeiten.
Wir schauen auf einander und darauf, dass das Leben gedeihen kann im und auf dem Boden, damit es gutes Essen gibt für alle.

Die großen Supermarktketten sind ja schon längst ins Bio-Geschäft eingestiegen und werben dafür mit schönen Bildern von „kernigen Bauern, glücklichen Schweinderln und Kräuterwiesen für das liebe Vieh“ (derStandard). Wie die Realität aussehen kann, hat schon vor fast einem Jahrzehnt das Buch von Clemens G. Arvay berichtet: „Der große Bio-Schmäh: Wie uns die Lebensmittelkonzerne an der Nase herumführen
Dazu erschien damals im Standard (25.1.2012) „Mogelpackung – der große Bio-Schmäh“
[* Für die im Artikel erwähnte, in Österreich inzwischen 2020 verbotene „Anbindehaltung“ für Bio-Rinder wurden bemerkenswerte Ausnahmen durchgesetzt.
* Zusätzlich zur im Artikel erwähnten gela Ochsenherz gibt es heute über vierzig weitere Solawi in Österreich]